„Haus Niedersachsen“
Vier Gasthäuser bildeten im 20. Jh. in Deutsch Evern einen wichtigen Bestandteil des Dorflebens,
eines davon war das 1911 von Carl Mahnke erbaute „Haus Niedersachsen“.
Das schmucke, teilweise im Fachwerkstil erbaute Gasthaus, direkt am alten Bahnübergang liegend, hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Auf den Gastwirt Mahnke, der u.a. im Ersten Weltkrieg im Auftrage der Gemeinde zur Versorgung der Bevölkerung eine Butterausgabestelle betrieb, folgten mehrere Inhaber, die das Haus hauptsächlich als Ausflugslokal betrieben.
1930 kaufte Paul Elvers aus Tespe das Anwesen und baute es zusammen mit seiner Frau Alma zu einem beliebten Gasthaus aus. Die Feuerwehr und örtliche Vereine, besonders der 1932 gegründete Fußball-Club Deutsch Evern und der Schützenverein nutzten es viele Jahre als Vereinslokal für ihre Versammlungen und feierten auf dem geräumigen Saal tolle Feste. Zeitweise wurde auf dem Saal auch geturnt und Tischtennis gespielt.
Am Ende des 2. Weltkriegs beschlagnahmte die englischen Besatzungsmacht das Gasthaus für ihre Zwecke, aber bald schon kehrte wieder das gewohnte Leben zurück.
1954 wurde der erste Fernseher in Deutsch Evern im Gasthaus Niedersachsen aufgestellt.
1962 übernahm Sohn Manfred Elvers das Gasthaus und baute es zusammen mit seiner Frau Heidi zu einem weit über die Grenzen des Dorfes beliebten Restaurant aus.
Auf der hauseigenen Kegelbahn trafen sich zahlreichen Kegelvereine.
2010 schloß Manfred Elvers das Gasthaus, mit seinen Worten „Die Zeit der Dorf-Gastronomie ist vorbei“.
Bereits kurze Zeit später, im Oktober 2011, eröffneten nach umfangreichen Umbauarbeiten Marina und Vera Scherer die Tagespflege im Haus Niedersachsen. In dem großzügigen, den Bedürfnissen der Pflege umgestalteten Haus, werden pflegebedürftige Personen an fünf Tagen in der Woche betreut.